Aussagen zum Zustand des Westparks ergeben ein geteiltes liefern. Die Befunde sind qualitativ gewonnen und nicht repräsentativ, d.h. sie können Hinweise geben, denen durch systematische Forschungsarbeiten weiter nachzu- gehen wäre. Eine wichtige Erkenntnis ist, wie zentral Anwohner:innen die Rolle des Westparks für das alltägliche Leben beschrei- ben: für Erholung, Sport und Spiel sowie als nachbar- schaftliche Kontaktmöglichkeit. In den Gesprächen mit den Studierenden wird der Westpark häufig direkt mit Lebens- qualität von Wohnen in Sündersbühl verbunden. Auch Befragte, die sich insgesamt negativ über das Wohnquartier oder die Nachbarschaft äußern, heben den Park als einen der wenigen positiven Aspekte hervor. Die Bevölkerungsdichte in Sündersbühl ist mit 56 Personen pro Hektar Fläche fast doppelt so hoch wie die der Gesamt- stadt (Stadt Nürnberg, 2019). Auch aufgrund der Größe des Westparks ist das Grünflächendefizit im Bezirk nur gering Rasenflächen, Sitzgelegenheiten, ausgewiesener Hunde- (Stadt Nürnberg, 2012). Doch nicht nur die Größe des Westparks, auch die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten mit wiese sowie Spiel- und Sportangeboten für verschiedene Altersgruppen (z.B. Sandkästen und Spielgeräte für die Kleinen, Beachvolleyball, Tischtennis, Fußball oder Bas- ketball für Jugendliche und Erwachsene) ist eine wichtige Ressource. Ein Merkmal für die erfolgreiche Gestaltung und Nutzung öffentlicher Freiräume ist, dass die Bevölkerung dort unterschiedlichen Aktivitäten nachgehen kann, für un- terschiedliche Interessen Platz ist. Auf diese Weise werden Grünflächen zu sozialen Räumen, in denen sich Menschen Spiel- und Sportflächen stark ausgelastet: von Kindern mit begegnen können. Dies ist nicht nur in der Literatur be- schrieben (LZG NRW, 2019), sondern wird auch von den Nutzer:innen des Westparks positiv erwähnt. Insbesondere bei gutem Wetter ist der Westpark sehr belebt, sind die und ohne Eltern, von Erwachsenen, die sich erholen, lesen, laufen, Gassi gehen, von Senioren, die auf mitgebrachten Stühlen Schach spielen, und vieles mehr. – 10 – – 10 – Auch Menschen, die sich nicht kennen, nehmen Kontakt zueinander auf oder beginnen ein gemeinsames Spiel – so Beobachtungen der Studierenden. Am Abend sind verstärkt auch Jugendliche vor Ort, die angelegenen Unterstände werden häufig als Rückzugsraum genutzt. Bild: Es gibt einerseits Lob, der Park sei gepflegt und gut Verschiedentlich werden Nutzungskonflikte zwischen ohne Hund. Hier helfe zum einen die Weitläufigkeit des ausgestattet. Andererseits werden vor allem nach den Wochenenden Probleme mit Müll beschrieben, das Gebüsch bei den Unterständen sei dann verunreinigt, wozu auch fehlende öffentliche Toilettenanlagen beitrügen. Gruppen angesprochen, z.B. zwischen älteren Menschen und Jugendlichen oder zwischen Menschen mit und Westparks, es sei aber auch gegenseitige Rücksichtnahme und Interessensausgleich nötig. Inwieweit das gelingt, darüber gehen die Einschätzungen auseinander. Etliche Gesprächspartner:innen beschreiben eine angenehme und ausgeglichene Stimmung vor Ort, andere beschweren sich über rücksichtsloses Verhalten durch (nächtlichen) Lärm, Vandalismus oder Unrat, was sie bestimmten Gruppen zuschreiben. Vor allem Jugendliche äußern wiederum, dass sie sich zu Unrecht unter Generalverdacht gestellt fühlten, was zu einer angespannten Stimmung zwischen den Anwohnenden um den Westpark führe. Entsprechend unterschiedlich fällt auch die Bewertung der nachbarschaft- lichen Kontakte aus. Interessant sind an dieser Stelle statis- tische Daten, wonach insbesondere der Anteil jugendlicher Bewohner:innen in den letzten Jahren gewachsen ist (Stadt Nürnberg, 2020). Die Verhältnisse zwischen den Generationen ändern sich, was zu einer größeren Betonung von Unterschieden führen kann. Durch gezielte Begeg- nungsangebote mehr Verständigung und auch Verständnis zwischen den Bewohnergruppen zu schaffen, könnte ein Ansatzpunkt für Soziale Arbeit vor Ort sein.